„Die Pharmakonzerne manipulieren uns Ärzte mehr denn je“, sagt Dr. Fahmy Aboulenein

2 years ago
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„Die Pharmakonzerne manipulieren uns Ärzte mehr denn je“, sagt Dr. Fahmy Aboulenein

Der Neurologe wagt den Schritt in die Öffentlichkeit und prangert die verfilzten Strukturen zwischen Pharmaindustrie und Ärzteschaft an, deren Opfer ahnungslose Patienten sind.
Ärzte sind für die Pharmaindustrie die wichtigste Zielgruppe, denn sie sind es schlussendlich, die über Top oder Flop entscheiden. Sie werden daher über verschiedene Wege von der Pharmaindustrie vereinnahmt: als überbezahlte Autoren wissenschaftlicher Artikel, als Teilnehmer von Fortbildungen, Kongressen oder Studien, die genauso als Städtereisen der Luxusklasse deklariert werden könnten. Die ärztliche Unabhängigkeit gerät dadurch massiv in Gefahr. „Die Phamakonzerne bestechen die Ärzte nicht mehr wie früher plump mit Bargeld, sondern nutzen die Grauzonen des Gesundheitssystems, um dieser für sich wichtigsten Zielgruppe wirtschaftliche Vorteile zu verschaffen“, so Aufdecker Aboulenein. „Teilweise beziehen Ärzte aus solchen Tätigkeiten mehr Einkünfte als aus ihrer eigentlichen ärztlichen Tätigkeit. Und weil es alle tun, hat keiner mehr ein schlechtes Gewissen dabei.“
28 Prozent der Österreicher geben an, täglich Medikamente einzunehmen. Daran verdienen alle prächtig: Hersteller, Aktionäre, Ärzte. Leidtragende Nummer eins sind die Patienten, die in vielen Fällen nicht die beste, sondern die teuerste Therapie bekommen und immer mehr Arzneimittel einnehmen sollen. Leidtragende Nummer zwei sind die Steuerzahler, die die explodierenden Kosten des Gesundheitssystems mit steigenden Beiträgen finanzieren.
Servus TV Reportage I 14.04.2016

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