Gekaufte Straßenschilder? Coburg will NS-Wehrwirtschaftsführer ehren (Kontraste I 07.05.2015)

2 years ago
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Der Autozulieferer Brose fordert eine postume Ehrung des Konzerngründers durch die Stadt Coburg. Doch Max Brose war nicht nur dank Rüstungsproduktion ein erfolgreicher Kaufmann, er war NSDAP-Mitglied, Wehrwirtschaftsführer und während der Nazi-Zeit IHK-Präsident in Coburg. Trotzdem kämpft der Enkel und heutige Mitinhaber des global agierenden Unternehmens darum, dass eine Straße nach dem NS-Profiteur benannt wird. Nachdem die Firma Brose Zuwendungen und Spenden an Coburg einstellte, weil die Stadt diese Ehrung ablehnte, geben die Lokalpolitiker jetzt dem Druck des Konzerns nach.

Anmoderation: 70 Jahre nach Kriegsende halten uns die Verbrechen der Nazizeit noch immer gefangen. Verbrechen, die in vielen Familien Spuren hinterlassen haben. Es fällt schwer, sich einzugestehen, wenn etwa der eigene Großvater Schuld auf sich geladen hat – als Täter, Profiteur oder auch nur als Mitläufer. Wie schwer, zeigt die Debatte um den einstigen Firmengründer Max Brose, die gerade im bayerischen Coburg die Gemüter erhitzt. Chris Humbs und Markus Pohl berichten, wie sein Enkel und Nachfolger nicht wahrhaben will, dass Max Brose etwas Unrechtes getan haben könnte – und ihn nun sogar ehren lassen will.

rbb I Kontraste I 07.05.2015

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