Kein sicheres Atommüll-Endlager – Alternativen zu Gorleben gefordert (Kontraste I 01.10.2009)

3 years ago
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Nach dem Wahlsieg von Schwarz-Gelb hofft die Atomindustrie auf den Ausstieg aus dem Ausstieg. Doch noch immer ist die Endlagerung umstritten. Die CDU hält an Gorleben fest – trotz Empfehlungen von Wissenschaftlern, andere Standorte zumindest zu überprüfen.

Angela Merkel war es, die als Bundesumweltministerin einmal die zu hohe Strahlung eines Castor-Behälters relativierte, indem sie sagte: In der Küche ginge schließlich auch mal ein bisschen Backpulver daneben. Seitdem ist ihr der Zorn vieler Atomkraftgegner gewiss. Und der wird nun gesteigert: Denn die künftig Bundesregierung hat wohl vor, die Laufzeiten für Atomkraftwerke zu verlängern. Nicht nur das: Die zuständige Aufsicht über alternde Atomreaktoren, so erfuhren wir, geht künftig offenbar an das Wirtschaftsministerium! Auf unsere Anfrage kurz vor der Sendung zeigte sich Noch-Umweltminister Sigmar Gabriel besorgt:

Sigmar Gabriel (SPD), Bundesumweltminister
„Ja, ich befürchte auf der einen Seite, die Atomaufsicht aus dem Umweltministerium rauszunehmen und ins Wirtschaftsministerium zu geben, das wäre, wenn Sie so wollen, der politische Gau, denn dann gibt es keine Atomaufsicht mehr. Das Wirtschaftsministerium versteht sich bis tief in die Beamten gestaffelt als längerer Arm der Energiewirtschaft.“

Auch die Endlagerfrage will die Union jetzt in ihrem Sinne klären: Bei den Koalitionsverhandlungen mit der FDP setzt Angela Merkel ganz auf Gorleben. Dabei wäre es nach Meinung von Experten sinnvoll, auch andere Endlagermöglichkeiten zu testen. Chris Humbs, Andrea Böll und Manka Heise zeigen, dass es durchaus Alternativen gibt, sie haben einfach mal ins benachbarte Ausland geschaut.

rbb I Kontraste I 01.10.2009

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