Traumschlösser und Ritterburgen - Split (3sat)

5 months ago
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Passioniert tradiert man die Geschichten der Prachtbauten - wie jene der Uskoken auf der Festung Klis, die sich einst so beharrlich gegen die Osmanen gewehrt haben, oder jene von Petar Petar Hektorović auf Schloss Tvrdalj, der den Fischern ein literarisches Denkmal gesetzt hat.

So manch architektonisches Vermächtnis der stolzen Vergangenheit Dalmatiens ist heute UNESCO-Weltkulturerbe. Der Diokletianpalast in Split, der zweitgrößten Stadt Kroatiens, zählt ohne Zweifel weltweit zu den am besten erhaltenen Denkmälern römischer Baukunst. Einst ließ sich der römische Kaiser Diokletian diesen weitreichenden Palastkomplex als Alterssitz erbauen, ab 305 n. Chr. residierte er hier und inszenierte sich als gottgleicher Herrscher.

Die zum Palast gehörenden Bauwerke wie das einstmalige Mausoleum Diokletians oder das Peristyl bilden heute das Herzstück der Altstadt von Split. Die Gemäuer des Komplexes haben die Fantasie von Anita Birimiša schon als Kind beflügelt, heute lässt sie als leidenschaftliche Stadtführerin ihre Gäste in die Welt des Diokletian eintauchen.

In Stari Grad auf der Insel Hvar hat sich der bedeutende kroatische Dichter und Edelmann Petar Hektorović im 16. Jahrhundert über einen Zeitraum von 40 Jahren nach eigenen Entwürfen ein Schloss errichten lassen: Schloss Tvrdalj. Heute lebt hier Niko Politeo, ein Nachkomme der Familie des Universalgelehrten. Während er sich darum kümmert, das Bauwerk und den Schlossgarten in Schuss zu halten, hat sich die Stadtführerin Klaudija Gamuli ganz dem Wirken und der Philosophie von Petar Hektorović verschrieben.

Rund 14 Kilometer nordwestlich von Hvar auf der Insel Šolta wurde im 18. Jahrhundert vom für Kroatien so bedeutenden Adeligen Ivan Petar Marchi ein Schloss gebaut - Martinis Marchi. Das Anwesen war nach seinem Wirken weitgehend dem Verfall preisgegeben. Zu Beginn der 2000er Jahre wurde es unter der Expertise des Architekturhistorikers und Konservators Radoslav Bužančić restauriert, der auf die Herausforderungen in der Erhaltung der historischen Bausubstanz zurückblickt. Martinis Marchi beherbergt heute ein luxuriöses Hotel.

Zurück auf dem Festland: 10 Kilometer nördlich von Split thront die Festung Klis auf einem imposanten Felsmassiv.

Die bereits im Jahr 852 als Fürstensitz erwähnte Burg war aufgrund ihrer strategisch herausragenden Lage stets von großer militärischer Bedeutung. Im 16. Jahrhundert wurde Klis zu einem für ganz Europa wichtigen Bollwerk gegen die Osmanen, eine Schlüsselrolle nahmen hier die Uskoken unter der Führung des Adeligen Petar Kružić ein. Heute hält ein Verein die Erinnerung an die außergewöhnlichen Krieger hoch.

Das Zentrum der Hafenstadt Trogir westlich von Split gleicht einem Museum, seit 1997 zählt die gesamte Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Ein wahres Urgestein von Trogir ist Milan Bilić, der als Stadtführer mit unermüdlichem Esprit und stets mit einer kleinen Kroatien-Flagge in den Händen die so vielfältigen architektonischen Schätze seiner geliebten Heimat präsentiert - von der Kathedrale Sveti Lovro über den Cipiko-Palast bis hin zur Festung Kamerlengo (Bild ganz oben), die den Hafen von Trogir bewacht.

Dokumentation von Fritz Aigner.

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