Der Molotow-Ribbentrop-Pakt

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Ein kaum bekanntes Kapitel der Geschichte des zweiten Weltkriegs.

Im August 1939 schlossen Adolf Hitler und Josef Stalin den folgenschweren Molotow-Ribbentrop-Pakt, einen Nichtangriffspakt, der Europa in Brand setzen sollte. Dieses Abkommen, von dem die Öffentlichkeit nur die oberflächliche Vereinbarung einer gegenseitigen Nichteinmischung kannte, enthielt ein geheimes Zusatzprotokoll, das die Aufteilung Polens und anderer osteuropäischer Gebiete zwischen Deutschland und der Sowjetunion festlegte. Die Welt erfuhr von einem beispiellosen Pakt zwischen zwei ideologischen Feinden, die für ihre eigenen imperialistischen Ziele zusammenarbeiteten.

Am 1. September 1939 setzte Deutschland seinen Teil der Abmachung in die Tat um und marschierte in Polen ein, was den Beginn des Zweiten Weltkriegs markierte. Doch Stalin, der vermeintliche Partner in diesem Plan, hielt sich nicht an die Vereinbarung, gleichzeitig Polen anzugreifen. Erst am 17. September, als die deutsche Wehrmacht Polen bereits entscheidend geschwächt hatte und die Weltöffentlichkeit die Gräueltaten der ersten Kriegstage verdauen musste und Deutschland als alleiniger Aggressor dastand, entsandte Stalin seine Truppen. Dieser verzögerte Einmarsch, strategisch klug und doch verräterisch, sollte die internationale Wahrnehmung maßgeblich beeinflussen.

Durch diese Taktik stand Stalin am Ende des Konflikts als scheinbar unschuldiger Akteur da, während Deutschland als alleiniger Aggressor und Auslöser des Zweiten Weltkriegs gebrandmarkt wurde. Die Sowjetunion, die ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Zerstückelung Polens spielte und damit den Krieg ermöglichte, blieb weitgehend von der historischen Verantwortung verschont. Die Sowjets, die Polen von Osten her angriffen und zur Zerschlagung des Landes beitrugen, manövrierten geschickt, um die Schuld auf Deutschland abzuwälzen.

Diese Verzerrung der Geschichte hat Deutschland zum Sündenbock des Zweiten Weltkriegs gemacht, ohne die Mitschuld der Sowjetunion zu erwähnen. Stalin, der strategisch verzögerte und dann zuschlug, verriet nicht nur seine deutschen Verbündeten, sondern täuschte auch die internationale Gemeinschaft. Durch seine geschickte Propaganda und die Darstellung seines Einmarsches als "Befreiungsaktion" gelang es ihm, seine Rolle im Krieg zu verschleiern.

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