Die Tragödie der Ukraine - ein Gespräch mit Prof. Nicolai Petro zur inneren Verfasstheit der Ukraine

7 months ago
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Freiburger Diskurse e. V.

Hinweis: Aufgrund eines technischen Problems bei der Aufzeichnung des Webinars sind keine Kamerabilder des Webinars zu sehen, sondern nur zu die Audioaufzeichung zu hören.
Beschreibung: Durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine ist der größte Staat auf dem europäischen Kontinent einmal mehr in unseren Fokus gerückt. Während viel über Frontlinien, Panzerlieferungen und Offensiven gesprochen wird, liest man wenig über die innere Verfasstheit der Ukraine. Das Ende 2022 erschienene Buches von Prof. Dr. Nicolai N. Petro „The Tragedy of Ukraine“ will diese Lücke schließen. Petros Position ist, dass die Ukraine nicht auf dem Weg zu einer Nation für alle Ukrainer ist. Vielmehr sei sie in den letzten Jahrzehnten von einer Art Nationalismus bestimmt, der den russisch geprägten Osten (ein Drittel der Bevölkerung) ausschließe. Er plädiert für eine ukrainische Wahrheits- und Versöhnungskommission, die aber die gesamte Bevölkerung einschließen müsse. Denn eine versöhnte Ukraine sei auch besser gegen ausländische Aggression gefeit.

In unserem Gespräch mit Nicolai Petro sind wir auf die Geschichte der Ukraine der letzten 30 Jahren eingegangen und haben unter anderem Proteste des Euromaidans analysiert. Nach Petros Überzeugung repräsentierten sie nicht das gesamte ukrainische Volk. Der Westen der Ukraine habe demnach den Euromaidan als Befreiung erlebt, der Osten eher als Bedrohung. Russlands Krieg gegen die Ukraine wird uns spätestens dann beschäftigen, wenn Petro darlegt, warum seiner Meinung nach die verschiedenen Friedensbemühungen, zuletzt Minsk II, gescheitert sind.

Innerhalb der Ukraine gibt es eine jahrzehntealte Gewaltspirale, die sowohl vom Osten als auch dem Westen der Ukraine ausgeht. Petro stellt Beispiele aus der Geschichte und aus anderen Ländern vor, die als Vorbild für einen Versöhnungsprozess in der Ukraine dienen könnten.

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