🟥 EU-Spitzenkandidatinnen: Dr. Maria Hubmer-Mogg (DNA) vs. Lena Schilling (Die Grünen)

3 months ago
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Das Beste kommt am Schluss:
Ein hitziges Duell liefern sich im krone.tv-Studio die beiden EU-Spitzenkandidatinnen Lena Schilling (Die Grünen) und Maria Hubmer-Mogg (DNA). Green Deal, Migration und Coronapolitik – man war sich durchwegs uneins.

„Politik passiert nicht einfach, sondern wird von Menschen gemacht“, sagt Lena Schilling. Deshalb sei es wichtig, dass sich Menschen engagieren: „Junge Menschen haben das Klimathema tatsächlich zum Thema gemacht. Europa ist der Kontinent, der sich weltweit am meisten erhitzen wird. Es braucht Politik, die sich traut, die Dinge zu verändern.“

Dafür brauche es große Transformationen, eine Energiewende und wir müssten weg vom russischen Gas.

🟥 „Sie sind ja noch recht jung …“

Die Liste DNA sieht das anders und will raus aus dem Green Deal. „Das gesamte Klimakatastrophen-Narrativ, dass alles hauptsächlich durch CO2 verursacht sein soll, führt dazu, dass Verordnungen beschlossen werden, die den Mitgliedsstaaten schaden. CO2 habe nicht den Impact auf das Klima, wie es immer heißt!“, präsentiert die Spitzenkandidatin der Liste DNA eine Studie vom statistischen Institut Norwegens. „Wir werden dadurch Einbußen haben, etwa was Arbeitsplätze betrifft, weil Firmen abwandern.“

Die Klimakatastrophen-Erzählungen störe Hubmer-Mogg. „Bereits 1974 ist vor einer Eiszeit gewarnt worden. Sie sind noch recht jung, aber wir haben schon einige Weltuntergangsszenarien überlebt.“ Zudem fordert Hubmer-Mogg Friedensverhandlungen, aus russischem Gas komme man ohnehin nicht vor 2040 raus. „Die Zuseher müssen wissen, es gibt die Take-and-Pay-Verträge. Wenn wir das Gas nicht nehmen, zahlen wir trotzdem.“

🟥 Schilling: „Es geht nicht um ein Narrativ!“

Genau Menschen, mit wenig Einkommen, treffe die Klimakrise am meisten, entgegnet Schilling. Dass man im Jahr 2024 überhaupt darüber redet, ob wir bei der Klimakrise was tun sollen oder nicht, sei außerdem ein Wahnsinn. „Weil wir damit die Menschen, die jetzt schon unter den Konsequenzen leiden, weiter leiden lassen.“ Sie könne zudem nicht stehen lassen, dass es um ein Narrativ geht. „Wir leben im größten Artensterben seit der Dinosaurierzeit. Jeden Tag sterben 140 Tier- und Pflanzenarten aus! Außerdem geht es um unsere Ernährungssicherheit.“

🟥 Mogg: „Bringen Sie ihre auswendig gelernten Punkte!“

Artensterben sei auch Hubmer-Mogg wichtig, sie entgegnet: „Jeden Tag sterben sechs bis acht Millionen Insekten durch Windräder. Schon gehört?“ Dann ging es mit hitzigen Debatten weiter. Schilling: „Ich habe ein bisschen das Gefühl, als würde ich mit einer FPÖ-Vertreterin da sitzen, die noch mehr Statistiken als sonst nennt und die zum Teil einfach nicht stimmen.“ Hubmer-Mogg: „Bringen Sie ihre auswendig gelernten Punkte!“ Schilling entgegnete: „Vielleicht sind Sie ein bisschen respektvoller im Ton.“

🟥 „Es ist nicht okay, wer da aller gekommen ist“

Beim Thema Migration möchte die Liste DNA den EU-Asylpakt nach dem dänischen Modell nachverhandeln und Allianzen mit kleinen Ländern wie Dänemark oder auch mit den Niederlanden schmieden. „Die Pro-Kopf-Auslastung in Österreich ist einfach zu hoch.“ Und: Es sei nicht ok, wer da aller in unser Land gekommen ist in den letzten Jahren. Sie verweist auf die Massenvergewaltigung eines jungen Mädchens sowie auf die Messerattacken in Mannheim, bei der ein Polizist starb.

Schilling verweist auf den Rechtsstaat. „Da, wo Leute von einem Kalifat reden, da wird es eine Verurteilung geben oder zumindest ein Verfahren.“ Sie nerve diese Verallgemeinerung, weil man damit ein gesellschaftliches Klima schaffe. „Viele Menschen kommen hierher, um Schutz und Hilfe zu suchen. Es gibt ein Problem. Aber Hass, Hetze und Propaganda ist nicht die Lösung. Das, was wir brauchen, ist ein ganz klares Verteilungssystem. Die 27 Staaten, Teil der Europäischen Union, müssen sich gleichermaßen darum bemühen, mit der Asyl und Migrationsfrage umzugehen.“

Beim Thema Gesundheitspolitik und Corona-Proteste gab es noch einmal Zündstoff. Schilling zu Hubmer-Mogg: „Sie sind mit Gottfried Küssel, einem verurteilten Neonazi, auf die Straße gegangen.“ Hubmer-Mogg weist das entschieden zurück: „Ich habe nicht einmal gewusst, wie Herr Küssel aussieht. Und wenn er dort mit spaziert ist, ist er dort mitgegangen.“

06.06.2024, 18:00 Uhr | KroneTV

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