Gene Drives - Mit gentechnischer Ausrottung Menschen und Natur schützen? 15. Oktober 2020

8 months ago
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Video-Mitschnitt der Online-Konferenz am 15. Oktober 2020

Gäste:
Dr. Ricarda Steinbrecher, Molekularbiologin und Genetikerin, Vorstandsmitglied beim European Network for Scientist for Social and Environmental Responsibility (ENSSER)

Ali Tapsoba de Goamma, Menschenrechts- und Umweltaktivist, Präsident von Terre a Vie, Sprecher für Collectif Citoyen pour l'Agroécologie (CCAE), Burkina Faso

Dr. Andreas Wulf, Referent für globale Gesundheit, Medico International

Mareike Imken, Leiterin der europäischen Stop Gene Drive Kampagne, Save Our Seeds

Moderation: Christiane Grefe, Autorin des Buches „Global Gardening: Bioökonomie - Neuer Raubbau oder Wirtschaftsform der Zukunft?“ und ZEIT-Redakteurin

Die UN-Konvention über Biologische Vielfalt (CBD) befasst sich seit vielen Jahren mit der Regulierung moderner Biotechnologie. Die Gene Drive Technologie wird in diesem Kontext besonders kontrovers diskutiert. Mit dieser neuen Gentechnik könnten zukünftig wildlebende Tier- und Pflanzenpopulationen oder Arten gentechnisch verändert, ausgetauscht oder gar ausgerottet werden. Ihre Entwickler*innen versprechen sich davon eine Ausrottung der Malariamücke, die Dezimierung eingeschleppter Ratten und Mäuse zum Schutz bedrohter Ökosysteme und die Kontrolle sogenannter Schädlinge in der Landwirtschaft. Gene Drives setzen die Grundregeln der Evolution und der natürlichen Selektion außer Kraft und vererben ausgewählte Eigenschaften zu 100 Prozent an sämtliche Nachkommen – auch dann, wenn diese für die Organismen schädlich oder tödlich sind. Die Gene Drive Technologie eröffnet eine neue Dimension des menschlichen Eingriffs in die Natur und birgt unzählige Risiken.

Am Beispiel von Gene Drives zur Malariabekämpfung soll in diesem Online-Seminar aufgezeigt werden, wie die Technologie funktioniert, wer sie entwickelt, finanziert und ihre Anwendung vorantreibt, welche Risiken sie birgt, wie in betroffenen Ländern darüber diskutiert und warum bei der UN Biodiversitätskonvention um ein globales Moratorium auf ihre Nutzung gerungen wird.

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