Schluss mit Zwang und Elektroschocks in der Psychiatrie! (Demo 1.12.2023)

1 year ago
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www.kla.tv/27549

Die Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte Deutschland e.V. (KVPM) ruft dazu auf, sich am Freitag, den 1. Dezember ihrer Protestveranstaltung gegen Europas größten Psychiatriekongress in diesem Jahr, in Berlin anzuschließen.

Anlass ist der europaweit größte Psychiatriekongress, der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie (DGPPN), der zeitgleich in Berlin stattfindet, bei dem es um Elektroschocks, Zwang und Psychopharmaka geht.
Dieser Psychiatriekongress wird von Pharmafirmen mit über 750.000 € gesponsort und zudem von einer Münchner Firma unterstützt, die europaweit Elektroschockgeräte verkauft. Das hat nichts mit einem unabhängigen medizinischen Kongress zu tun. Trotzdem erhalten Kongressbesucher für ihre Teilnahme medizinische Zertifizierungspunkte (CME) der zuständigen Ärztekammer. In Deutschland werden rund 5700 Menschen pro Jahr E-Schock in der Psychiatrie unterzogen, die Dunkelziffer ist höher. Es gibt kein gesetzliches Verbot von E-Schocks bei Schwangeren, Senioren oder Kindern.

Die KVPM protestiert u.a. dagegen, dass Psychiater bei diesem Kongress wieder die Behandlung von Patienten mit Elektroschocks befürworten, sowie eine Behandlung mit schweren Psychopharmaka und Zwangsbehandlungen.
Kritisiert wird außerdem die Stigmatisierung von Kindern mit unwissenschaftlichen, psychiatrischen Diagnosen.

Laut Aussagen des Sprechers der KVPM Deutschland e.V., Bernd Trepping, werden neue Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von den Kongressorganisatoren ignoriert. Diese neuen Leitlinien würden sich strikt gegen Zwang und Gewalt im psychiatrischen System richten.

„Uns liegen Kenntnisse vor“, so Bernd Trepping, „dass in Deutschland sogar Kinder im Alter von 12 Jahren Elektroschocks ausgesetzt werden. Die meisten Menschen denken diese Behandlung sei vor langer Zeit abgeschafft worden, doch die Psychiatrie wirbt für diese Methode. Lautstarker Protest ist deshalb dringend geboten.“

Weltweit seien 1.4 Mio. Menschen pro Jahr der zerstörerischen Elektroschock-Praxis ausgesetzt, heißt es in einer Mitteilung der Kommission.
Mitglieder, Betroffene und Aktivisten versammeln sich um 13 Uhr neben dem DB-Tower auf dem Potsdamer Platz in Berlin und marschieren über die Tiergartenstraße durch die Innenstadt zur S-Bahnstation Savignyplatz. Von dort geht es mit der Bahn zur Messe.

Vor dem Haupteingang „CityCube“ spricht u.a. eine frühere Assistentin von Dr. Boutros Boutros-Ghali, dem ehemaligen Generalsekretär der Vereinten Nationen auf einer Bühne der KVPM. Eine junge Sängerin sorgt für eine positive Stimmung.

Die KVPM Deutschland e.V. zeigt während des 3 ½ tätigen Kongresses täglich von 8 bis 21 Uhr ihre internationale Wanderausstellung: „Psychiatrie: Tod statt Hilfe“ in einem Zelt direkt vor dem Haupteingang vor dem CityCube am Messedamm Berlin.
Inklusive Journalisten und Aussteller werden 10.000 Teilnehmer zum Psychiatriekongress erwartet. Mitglieder der KVPM werden, wie schon vergangenes Jahr, 3 ½ Tage lang versuchen jeden der Teilnehmer persönlich durch ihre Ausstellung zu führen. Der Eintritt ist wie immer kostenlos.
Im Anschluss strahlen wir den Dokumentarfilm
"Therapie oder Folter: Die Fakten über Elektroschock" aus.

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Quellen/Links:
https://www.kvpm.de/pressemitteilungen/folteraehnliche-zwangsbehandlung-in-der-psychiatrie-verbieten

Dokumentarfilm „Therapie oder Folter“
https://www.cchr.de/ban-ect/watch/therapy-or-torture-the-truth-about-electroshock.html

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