Arzt reagiert: "Cholesterin-Lüge"? Ist Cholesterin gefährlich & helfen Medikamenten und Ernährung?

1 year ago
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Fakten zu Cholesterin:
Cholesterin ist weder Gift noch eine Krankheit. Cholesterin ist lebenswichtig für uns und hat viele Aufgaben. Zwei ganz entscheidende sind 1.) Bestandteil unserer Zellwände, also ohne Cholesterin keine Zellen und 2.) Baustein vieler Hormone wie z.B. Östrogen, Testosteron, Cortisol und auch Vitamin D. Also extrem wichtige Hormone über die jeder von uns sich bestimmt schon mal einen Kopf zerbrochen hat.

Doch was passiert bei zu viel Cholesterin?
Wenn es zu viel wird kann es passieren, dass es sich in den Gefäßwänden absetzt und dort zu Gefäßverschlüssen führt. Wir kennen das dann als Herzinfarkt oder Schlaganfall. Bleibt die Hypercholesterinämie, so nennt man das auf schlau, über längere Zeit unentdeckt, steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um das bis zu 26-Fache. Ganz klar: Ein zu hohes Cholesterin, und damit meint man bis jetzt v.a. das sog. LDL-Cholesterin, sind extrem ungesund und erhöhen das Mortalitätsrisiko.

Was unterscheidet LDL von HDL?
Dieses HDL und LDL sind Transportproteine, d.h. ein Protein, dass das Cholesterin transportiert. Und von diesen Transportproteinen, die auch Lipoproteine genannt werden, gibt es halt verschiedene. Und alle, egal ob LDL oder HDL, enthalten Cholesterin und transportieren es. Das eine transportiert es dorthin wo es Schaden anrichtet, das andere dorthin wo es eine positive Wirkung hat.

Studien haben gezeigt, dass der Verzehr von Hühnereiern kaum Einfluss auf den Cholesterinspiegel hat. Cholesterin aus Hühnereiern wird schlecht resorbiert. Es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis, dass sich häufiger Eierverzehr schlecht auf die Herzgesundheit auswirkt. Stattdessen: Eier enthalten viel Vitamin D und K, Mineralstoffe und z.B. auch Jod. Alles wichtige Mikronährstoffe. Gleichzeitig enthalten Eier zwar Cholesterin aber auch nur wenige gesättigte Fettsäuren. Und hier sieht man schon, wie komplex ein einzelnes Lebensmittel ist.

Auch wenn die familiäre Hypercholesterinämie zu den häufigsten genetischen Störungen in Deutschland gehört, von ungefähr 300-500 Menschen leidet ein Mensch daran, wird sie bei der Mehrheit der Betroffenen zu spät oder gar nicht diagnostiziert. Weil man rein optisch nicht denkt, dass man erhöhte Cholesterinwerte hat.

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