Das Geheimnis über Christus (ref.-bapt.)

1 year ago
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~~~~~~~~ Geschichte und Mysterium ~~~~~~~~
In der Bundestheologie, in der die Bündnisse nicht Teil der Schöpfungsordnung sind, ist das System der Bundestheologie be¬sonders und notwendigerweise von den biblischen Daten abhängig und durch sie bestimmt. Und der Bundestheologe muss das richtige Gleichgewicht zwischen dem Gesetz und dem Evangelium aufrecht¬erhalten, sowohl inhaltlich als auch historisch. Das Heil kommt in der Tat allein aus Gnade, allein durch den Glauben an Jesus Christus, wie es seit seiner Verkündigung in 1. Mose 3,15 der Fall ist. Feindschaft wird herrschen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem und ihrem Nachwuchs. Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse beißen.« Neue Genfer Übersetzung (NGUE) Aber die Be¬ziehung jedes nachfolgenden Bun¬des zu dieser Verheißung muss ein¬zeln betrachtet werden, und jedes System, das aus diesen Einzelheiten abgeleitet wird, muss dem kontinuierlichen Fortschritt der Geschichte Rechnung tragen. Eng ver-bunden mit der vorangegangenen Betrach¬tung von Gesetz und Evangelium als lehrmäßige Gegensätze und aufeinander¬folgende Zeit¬abschnitte ist die Anerkennung der Bezieh¬ung zwischen Ge¬schichte und Geheimnis. Paulus erklärt an mehreren Stellen, dass die Erlösung eines Volkes aus allen Völkern durch den Tod und die Auferstehung des Messias von Israel der vollständige und endgültige Plan Gottes für die ganze Welt ist, und dass dies vor der Ankunft Christi bekannt ge-macht wurde. Um es mit den Worten des Paulus zu sagen, war dies das „Geheimnis Christi“ (Epheser 3,4; Ko¬los¬ser 4,3 Zitat: Beim Lesen dieses Briefes könnt ihr erkennen, dass ich weiß, wovon ich rede, wenn ich vom Geheimnis Christi spreche. – Kol 4,3: (. . .) doch wenn Christus, euer Leben, in seiner Herrlichkeit erscheint, wird sichtbar werden, dass ihr an seiner Herrlichkeit teilhabt.). Und weil es ein Geheimnis ist, war dieser kosmische Plan vor dem Tod, der Aufer¬stehung und der Himmelfahrt Christi und der anschlie¬ßenden Aus¬gießung des Geistes zu Pfingsten nicht in seiner ganzen Fülle bekannt.
Ein Geheimnis, wie es Paulus ausdrückt, ist nicht etwas, das absichtlich verborgen wird, um nicht gefunden oder verstanden zu werden, sondern etwas, das teilweise offenbart wird, etwas, das unvollständig bekannt gemacht wird. Das Geheimnis ist nicht ein Mittel zum Verbergen, sondern zum Offenbaren. Das Geheimnis ist eine Art der Offenbarung, eine Art der Kommunikation. Zum Begriff des Geheimnisses und einer Analyse aller seiner Verwendungen in der Bibel siehe die meisterhafte Abhandlung von G.K. Beale und Benjamin L. Gladd, Hidden But Now Revealed: Eine biblische Theologie des Geheimnisses.
Auf Seite 20 definieren die beiden das Mysterium als „die Offenbarung von Gottes teilweise verborgener Weisheit, insbesondere in Bezug auf Ereignisse, die in der Endzeit stattfinden“. Und Paulus freute sich über das Privileg, das Geheimnis zu erklären.
Die Auslegung eines Geheimnisses setzt voraus, dass der Ausleger eine vorangegangene Offenbarung genauer erläutert und auspackt. Genau das tat Paulus, indem er Gottes Wort „voll und ganz bekannt“ machte (Kolosser 1, Vers 25 [. . .] zu deren Diener Gott mich gemacht hat. Er hat mir nämlich in Übereinstimmung mit seinem Plan die Aufgabe anvertraut, euch seine Botschaft in ihrem ganzen Umfang bekannt zu machen.).Zitatende Es war ihm ein großes Vergnügen und Vorrecht, den Gesamtplan Gottes zu enthüllen und zu erläutern, die Vereinigung einer neuen Menschheit im neuen und letzten Adam in Erwartung des Erbes und des Genusses einer neuen Schöpfung für alle Ewigkeit durch einen neuen Bund. Paulus sagt in Kolosser 1,25–27, dass das „Geheimnis“ Christus in den Kolossern ist („Der Herr Jesus Christus in euch“) und dass dieses Geheimnis „von Ewigkeit her und von Geschlecht zu Geschlecht“ verborgen war. Das Geheimnis ist die Einbeziehung der Heiden in die Vollendung aller Dinge, die durch den jüdischen Messias bewirkt wird. In Epheser 3, 4 – 12, sagt Paulus den Ephesern, dass das „Geheimnis Christi“ „in anderen Ge¬schlech¬tern nicht bekannt gemacht wurde, wie es jetzt offenbart worden ist“ und daß „sein Plan“ und „sein ewiger Vorsatz“ „von Ewigkeit her verborgen“ waren.
Zitat: Dem Gott, der die Macht hat, euch in eurem Glauben zu festi¬gen durch das Evangelium, die Botschaft von Jesus Christus, die mir anvertraut ist, dem Gott, der uns in dieser Botschaft seinen Plan mitgeteilt hat, ein seit undenklichen Zeiten verborgen gehal¬tenes Geheimnis, 26dem ewigen Gott, der dieses Geheimnis jetzt enthüllt hat und in dessen Auftrag es anhand der prophetischen Wor¬te der Schrift allen Völkern bekannt gemacht worden ist, damit sie das Evangelium annehmen und an Jesus glauben.
Ähnlich spricht also hier in Römer 16,25–26 Paulus, wo er die Verkündigung Jesu Christi als „Offenbarung des Geheimnisses, das von alters her verborgen war“ und nun der Welt verkündet wurde, bezeichnet. Dies war von Anfang an der Plan, argumentiert Paulus in Epheser 1, Verse 9 bis 10, das „Geheimnis seines Willens“. So macht Paulus in 1. Korinther 2,7f. die faszinierende Aussage, dass dieses Geheimnis so unbekannt war, dass die Machthaber dieses Äons Christus nicht gekreuzigt hätten, hätten sie’s nur gewusst. Wenn Satan gewusst hätte, dass dies das Mittel war, mit dem sein Kopf unter die Ferse des Sohnes zermalmt werden würde, hätte er nicht von Judas Besitz ergriffen und die Gefangennahme und Kreuzigung Jesu herbeigeführt. „Vers 7: Wir teilen aber eine geheime und verborgene Weisheit Gottes mit, die Gott vor den Zeitaltern zu unserer Verherrlichung beschlossen hat. 8 Keiner von den Machthabern dieses Zeitalters hat das begriffen; denn hätten sie es begriffen, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt.“
Dieses Geheimnis wurde nicht klar erkannt, und in den meisten Fällen wurde es von den Empfängern der Offenbarung selbst missverstanden. Selbst nach der Auferstehung Jesu Christi fragten die Jünger Jesus nach der Wiederherstellung des Reiches für die Juden (Apostelgeschichte 1,6 Zitat: Diese Ankündigung führte dazu, dass die Apostel, als sie ein weiteres Mal mit Jesus zusammen waren, ihm die Frage stellten: »Herr, ist jetzt die Zeit gekommen, in der du das israelitische Reich wiederherstellst?«). Selbst nach Pfingsten brauchte Petrus die Vision von den reinen und unreinen Tieren (Apg. 10), um ihn darin zu unterweisen, dass er die jüdischen Linien der sozialen Trennung vergessen muss. Das Konzil von Jerusalem zeigt, dass es unter den Christen immer noch Streitigkeiten über diese Fragen gab. In den Büchern Römer, Galater, Epheser und Kolosser geht es vor allem darum zu erklären, was das wahre Evangelium ist und wie es sich auf natürliche Weise aus dem Alten Testament ergibt, und zwar im Licht der Fragen von Juden und Heiden.
Die Juden rangen darum, zu verstehen, wie der Segen für die Nationen durch den jüdischen Messias nicht jüdisch sein konnte, sondern vielmehr etwas war, das aus jüdischer Sicht eindeutig nicht jüdisch war!

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