Marc Dutroux und die toten Zeugen - ZDF Doku von 2004

1 year ago
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Laut der ZDF-Reportage Die Spur der Kinderschänder – Dutroux und die toten Zeugen von 2004 verstarben in der Zeit zwischen Dutrouxs Verhaftung und dem Prozess 27 Zeugen unter teils mysteriösen Umständen, unter ihnen mehrere Ermittler, die mit dem Fall betraut waren, und weitere Personen, die gegen Dutroux aussagen wollten. Der Staatsanwalt Hubert Massa, Hauptankläger im Dutroux-Prozess, beging im Juli 1999 Suizid; am Tag zuvor hatte er angeblich vom belgischen Justizminister umfassende Handlungsvollmachten erhalten. Er hinterließ keinen Abschiedsbrief oder andere Hinweise auf den Grund seines Suizids, ein nachvollziehbares Motiv konnte nicht ermittelt werden. Eine Obduktion wurde nicht durchgeführt.

Die Verstrickungen führten zu diversen Theorien darüber, dass Dutroux keineswegs ein Einzeltäter gewesen sein soll, sondern im Auftrag eines Pädophilennetzwerkes gehandelt haben soll, welches Verbindungen bis in höchste belgische Regierungskreise bis hin zum Königshaus gehabt und eine vollständige Aufklärung des Falls systematisch verhindert habe. Die Belgierin Anneke Lucas behauptete im Januar 2017, bereits 1974 von einem Mann gefoltert worden zu sein, der später Mitangeklagter im Dutroux-Prozess gewesen sei, und bestätigte Verbindungen des mutmaßlichen Netzwerkes zu Spitzenbeamten und Kabinettsmitgliedern. Auch an der Aufklärung des Falles mitwirkende Personen bestätigten, dass Ermittlungen behindert wurden und der Fall bis heute nicht vollständig habe geklärt werden können.

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