Rom, der Papst und das Kommen des Gottesreiches... Jesus erklärt ❤️ Himmelsgaben durch Jakob Lorber

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Rom, der Papst & Das Kommen des Gottesreiches

Jesus offenbart in Himmelsgaben durch Jakob Lorber am 8. Juli 1847

O Herr, Du ewiger Lenker der Wege, Stege und Zustände der Menschen! – was haben wir armen, sündigen Menschen von Rom aus zu erwarten in dieser Zeit, und zwar infolge der mir in manchen Stücken recht weise vorkommenden Regierung des gegenwärtigen Hierarchen Pius IX.? – Wird es lichter oder noch finsterer werden? Und was hätten wir in letzterem Falle in und für diese Welt zu tun? – O Herr, so es Dein heiligster Wille wäre, so wolle uns aus Deiner endlosen Liebe- und Weisheitsfülle einige Winke geben; aber nur Dein heiligster Wille geschehe allzeit wie ewig! Amen.

Antwort des Herrn…

1. Von Rom aus wird es nie licht, und möge da als kirchlicher Regent Petrus oder Paulus auf dem Hierarchenstuhle sitzen! Denn ihr wisset es ja, dass das wahre Licht als eigentliches Gottesreich nie äusserlich mit materiellem Schaugepräge, sondern nur ganz in aller Stille innerlich im Menschen vorkommt, ganz unbeachtet – wie ein Senfkörnlein, so es in die Erde gesäet ist, dann auch vom Innern der Erde als ein zartestes Pflänzchen zum Vorscheine herauskommt, dann wächst und grösser und fester wird und dann Äste und Zweige treibt, so dass sogar, wenn es erwachsen ist, des Himmels Vöglein darunter Wohnung nehmen.

2. Auch kommt das Gottesreich, wie ein Kind aus dem Mutterleibe, aus dem Herzen des Menschen hervor und durchströmt dann den ganzen Menschen und fasset Wurzeln in allen seinen Teilen und macht, dass der ganze Mensch endlich ein ganz neues Wesen wird und unsterblich in allen seinen Teilen!

3. Dieses Licht, dieses wahre Gottesreich, kann sonach nie von Rom ausgehen, und möchte der Papst auch ein Engel sein – sondern allezeit nur von jedem einzelnen Menschen selbst, so er in der Schrift unterrichtet und darnach getauft ist durch Werke und durch das kräftigst wahrnehmbare Zeugnis des Heiligen Geistes. Wo dieses mangelt, da hilft weder Rom noch Jerusalem und weder Papst noch Wassertaufe und Bischof und Konfirmation!

4. Der gegenwärtige Papst aber ist ein recht feiner Weltmann und sorgt mehr für die politische als für die äusserlich kirchliche Konsistenz seines Regimentes. Er gebraucht das Kirchliche zu rein politischen Zwecken. Wird er diese erreichen, dann wird er tun, wie es seine Vorgänger taten, d.h. er wird auch hie und da äusserlich etwas Besseres säen. Aber seine Nachfolger werden es schon wieder zugrunde richten, wie es noch allezeit der traurige Fall war.

5. Was der Papst als Mensch Gutes tut im verborgenen und nicht in alle Welt ausposaunen lässt, davon wird er auch den ewigen Lohn ernten. Aber von seinem kirchlichen Wirken wird im Himmel wenig oder gar keine Notiz genommen werden, ausser eine solche wie von aller Weltäusserlichkeit.

6. Das erste Zeichen des ankommenden Gottesreiches aber ist die rechte, ewig nie eine scheinbare und noch weniger eine sogenannte Kurial- und Pontificaldemut, laut der sich ein Papst wohl einen ‘Knecht der Knechte’ nennt, sich aber daneben gleich wieder gegen Mein Wort und Gebot ‘Heiliger Vater’ titulieren lässt und dadurch ein Herrscher der Herrscher sein will – in welchem Stücke ein Papst dem andern ebenso ähnlich ist wie ein Auge dem andern.

7. Es fehlt demnach dem Papste sogar das allererste Zeichen des Gottesreiches, ohne das niemand ewig je zum Lichte der Himmel gelangen kann. Wo aber das A völlig mangelt, woher soll dann das B und noch weniger das C, D und E kommen? – Das wäre gerade also, als sollte ein Weib je schwanger werden und gebären, wenn sie sich, aus lauter Stolz und Hochmut, nie so tief herablassen wollte, sich von einem Manne beschlafen zu lassen, auf dass er in ihr einen Samen hätte erwecken können.

8. Woher aber sonach ewig nie ein Licht zu erwarten ist (aus den obenangeführten allertriftigsten Gründen), von dorther kann alsonach nur Finsternis kommen. Und es lasse sich da keiner berücken, wenn es auch so und so aussieht!

9. Denn was da geschieht, ist pur Äusserliches. Das Innere dagegen wird als ein „Geheimnis aller Geheimnisse“ bescheidet und ist so gut wie gar nicht da. – Und wäre es auch da, so müsste es aber doch ewig ohne Wirkung bleiben gleich dem Keime in einem Samenkorne, das nie ins Erdreich gesäet wird. So ein Keim muss dann freilich wohl auch ein ‘ewiges Lebensgeheimnis’ verbleiben, weil er nie ins Leben übergehen kann, da ihm das Mittel, durch das er sich entwickeln und zum Leben manifestieren sollte, für alle Zeiten abgeschnitten ist.

10. Wo Gott, der da ist der ewige Grundquell alles Lebens, ein ‘Geheimnis’ ist – was soll da das Leben und dessen Licht sein?!

11. Gott ist in allem der Grund, die erste Bedingung alles Seins, also auch das Hauptlicht alles Lichtes und muss zuerst angenommen und erkannt sein, so alles andere, das aus Ihm ist, soll erkannt werden. – So aber Gott ein Geheimnis, also eine barste Nacht ist, was soll dann alles andere sein? Wo das Licht schon die barste Finsternis ist, was soll dann erst die eigentliche Hauptfinsternis selbst?

12. Ich meine, so Ich bei euch nur ein wenig Licht im Hause bin, so werdet ihr aus dem leicht entnehmen können, was zu allen Zeiten von Rom zu erwarten ist, solange es bleibt, wie es ist und wie es war.

13. Das aber glaubet ja nicht, dass es je von Rom abhängen wird, ob Licht oder Nacht – sondern das alles hängt rein von Mir ab! – Wann es die rechte Zeit sein wird, so wird es Licht wie am Tage. Und Rom wird dem ‘grossen Tage des Geistes’ so wenig Schranken zu setzen imstande sein, als jemand imstande ist, der Sonne den Aufgang zu verwehren.

14. Daher bleibet nur ganz unbesorgt! – Wer am und im Tage wandelt, hat von der Nacht nichts zu befürchten. Aber wehe denen, die in die Hände der Räuber fallen! – Amen.

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