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Sei ehrlich zu dir selbst... Bist du Weg, Fels, Dorn oder Acker? ❤️ Jesus erklärt Matthäus 13:24-30
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Predigten des Herrn – Predigt 51
Sei ehrlich mit dir selbst… Bist du Weg, Fels, Dorn oder Acker?
Geoffenbart an Gottfried Mayerhofer
(2. Mai 1872)
Matthäus 13:24-30 – Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker
Jesus legte ihnen ein anderes Gleichnis vor und sprach… Das Himmelreich ist gleich einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte.
Da aber die Leute schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut zwischen den Weizen und ging davon. Da nun das Kraut wuchs und Frucht brachte, da fand sich auch das Unkraut. Da traten die Knechte zu dem Hausvater und sprachen: ,Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher hat er denn das Unkraut?`
Er sprach zu ihnen: ,Das hat der Feind getan.` Da sprachen die Knechte: ,Willst du denn dass wir hingehen und es ausjäten?` Er sprach: ,Nein, auf dass ihr nicht zugleich den Weizen mit ausraufet, so ihr das Unkraut ausjätet!
Lasset beides miteinander wachsen bis zu der Ernte, und um der Ernte Zeit will ich zu den Schnittern sagen: Sammelt zuvor das Unkraut und bindet es in Bündlein, dass man es verbrenne; aber den Weizen sammelt mir in meine Scheuer!`”
So spricht der Herr:
1. Die Gleichnisse dieses Kapitels enthalten die ganze Geschichte Meiner Lehre und die Geschichte Meiner Schöpfung vom Anfang bis zum Ende. Die Geschichte Meiner Lehre, weil sie euch zeigt, auf welch verschiedenen Boden Meine Lehre und Meine Worte fallen, und die Geschichte Meiner Schöpfung, weil sie euch klar vor Augen stellt, wie das göttliche Wort der höchsten Geistesweihe, von Stufe zu Stufe aufwärts steigend, in den Millionen von Welten seinen Ausdruck findet. Und wie der Eindruck, den Mein Wort auf Millionen von Menschen macht, bei jedem verschieden ist, so ist auch der Entwicklungsprozess einer jeden Welt verschieden von dem einer anderen.
2. Diese Gleichnisse, wie Ich sie zum Volke Israel redete, waren dem gewöhnlichen Leben entnommen, damit sie die Zuhörer leicht verstehen konnten. Aber sie begriffen in dem Gleichnis, welches für diesen Sonntag bestimmt ist, trotzdem nicht, wer unter ihnen mit dem guten, wer mit dem steinigten Boden, und wer mit dem Wege, auf den der ausgestreute Samen fällt, zu vergleichen sei.
3. Dieses Gleichnis bezeugt, dass Ich wohl durch Taten und Worte die Leute zum Besseren bekehren möchte, dass aber der gute Same, da die Welt mit ihren Genüssen sich darein mengt, nur vereinzelt an manchen Stellen gedeiht, doch im allgemeinen nicht solche Frucht bringt, wie es den Worten aus Meinem Munde gemäss verlangt werden könnte. Es bezeugt euch, dass das Ende, die Ernte, Gutes vom Schlechten scheiden wird und die Guten den gerechten Lohn empfangen werden, die Halsstarrigen und Bösen aber den langen Weg der Materie werden durchmachen müssen, bis sie alles Unreine abgelegt haben und sich in Meinem Himmel und Geisterreich als ein geistiger Ton zur dort herrschenden Harmonie gesellen können.
4. Seht, seit dem Abfall Luzifers hat in der ganzen Schöpfung das Gute oder Leichte, Geistige – im Bösen oder Schweren, Materiellen seinen Gegensatz!
5. Die ungeheure Menge abgefallener Geister, welche mit Luzifer fielen und dann als Träger der Materie in ihr gebunden wurden, sie alle klassifizieren die ganze Weltenschöpfung nach dem geistigen Inhalt, und die Welten sind deswegen mehr oder minder moralischgeistig leicht oder schwer, was nichts anderes heisst als: Auf allen Welten ist das grosse Prinzip der höchsten Eigenschaften Meines eigenen Ichs als höchste Liebe mit allen von ihr abhängenden Eigenschaften ausgedrückt.
6. Wenn Ich Meine Jünger lehrte und selbst auf eure Erde kam, so hatte dies keinen andern Zweck, als allen geschaffenen Wesen Mein geistiges Reich, seine Gesetze und seine Grundprinzipien kundzugeben. Als Ich auf Erden lehrte, sagte Ich nichts Neues, sondern immer das gleiche, was Ich von Anbeginn der Welt all Meinen Geistern eingeprägt hatte, nämlich: was ihr endliches Ziel und ihr ganzes Streben sein soll. Selbst der Materie mit ihren in sie eingeschlossenen Geistern legte Ich den Trieb ein, nach Vervollkommnung zu ringen, um so die Aussenseite, die Bestandteile der Materie zu vergeistigen, bis diese endlich, mit dem Innern in Übereinstimmung, sich zu höheren Potenzen der Lebensentwicklung, vom schweren Gestein bis zum sich seiner selbst bewussten Menschen aufschwingen kann, der dann – mit dem Bewusstsein seiner Mission – sein eigenes Materielles vergeistigen muss, bis er, wenn sein Äusseres mit seinem Inneren gleich geistig geworden ist, zur Aufnahme in Mein Reich reif ist.
7. Dem Durchlaufen dieser Phasen entsprechen die Gleichnisse mit dem Samen; denn der ausgestreute Samen wird, auf verschiedenes Erdreich fallend, verschiedene Produkte hervorbringen, je nachdem, was für Elemente er zu seinem Gedeihen dort vorfindet. Das Freigeben der menschlichen Natur, d.h. der freie Wille, bedingt diese verschiedene Auffassung Meiner Lehre, so wie Ich sie einst Meinen Jüngern predigte und jetzt nur wenigen auf dieser Erde wieder kundgebe. Die Menschen, mitten zwischen den beiden Polen von Gut und Böse stehend, mussten natürlich auch verschiedene Reaktionen zeigen, wie sie Meine Lehre auffassen wollten oder konnten.
8. Wie die Welten in Meiner ganzen Schöpfung millionenartig verschieden sind und dadurch bildlich das verschiedene Auffassen der reinen Wahrheit ausdrücken, ebenso verschieden mit Millionen von Abweichungen sind die Menschen, ein jeder einzelne als geistige Welt für sich betrachtet.
9. Ihr erseht also aus diesen Gleichnissen die weitgehende Bedeutung des Samens, des Wortes “Es werde!”, das Ich einst gesprochen habe, das heute noch fortwirkt und am Ende alle Geister in einem Geisterreich vereinen wird, wenngleich einzelne Welten und Individuen längere und andere kürzere Wege dahin zurücklegen müssen.
10. Mein Wort, oder der Ausdruck der Liebe in jeder Bedeutung, enthält die ganze Schöpfung und enthält Meine ganze Lehre. Das beweist, dass Ich nur Gesetze der Liebe, und zwar nur zwei, gegeben habe, die aber nur dann von Wert sind, wenn eins das andere ergänzt.
11. Diese Gesetze der Liebe sind der Same, den Ich materiell in Meiner ganzen Schöpfung und geistig in den Herzen aller vernünftigen Wesen gesät habe. Das Aufkeimen dieses Samens, je nach dem mehr oder minder grossen Einfluss der materiellen Welt, bedingt das Fortschreiten zum Guten oder das Zurückschreiten zum Bösen, zum Materiellen.
12. Eingedenk der Freiheit des Menschen und aller geschaffenen Geister musste auch unterm guten Weizen Unkraut aufkeimen, wie Ich es im Gleichnis bildlich sagte. In diesem Fall werden die Menschen, welche nicht auf rechten Wegen gehen, erst am Ende ihrer irdischen Lebensbahn erkennen, wie weit sie von der eigentlichen Strasse zu ihrem Heil abgekommen sind. In der andern Welt muss dann dieser Kampf, den so manche mit dem Ende auf dieser Welt beendet glaubten, unter anderen Verhältnissen und mit wenig Mitteln und grossen Hindernissen von innen nach aussen wieder neu begonnen werden.
13. Was für einen jeden Menschen als kleine geistige Welt der Körpertod ist, das ist für die Menschheit auf der Erde das Ende alles Materiellen, das Ende aller weltlichen Versuchungen, welches noch vor Meiner Wiederkunft eintreten wird, da nach derselben das geistige Reich auf eurer Erde seinen Anfang nehmen und Mein Same oder Mein Wort überall gleiche Früchte tragen wird.
14. Dahin zielen alle Meine Vorbereitungen in eurer Zeit; denn auf eurer Erde ist leider schon mehr das Unkraut als der gute Weizen vorherrschend, es ist beinahe nur noch steiniger und sandiger Boden zu finden, und Disteln und Dornen sind die Hauptgewächse, die die Oberfläche eurer Erde verunzieren. Meine Schnitter sind schon längst in Tätigkeit und rotten das wuchernde Unkraut mit allen Mitteln aus; aber es wird noch ärger kommen, weil eben der freie Mensch wirklich ein beinahe steinernes Herz bekommen hat, auf dem, wie auf einem harten Stein, eine Berührung keine Spur mehr zurücklässt, sondern über dessen Oberfläche alles spurlos weggleitet.
15. Seht euch vor, dass in euren Herzen nicht so manches Unkraut schlechter Leidenschaften, durch weltliche Einflüsse begünstigt, aufkeimt! Ich sage euch wie einst Meinen Zuhörern: “Wer Ohren hat, der höre, und wer Augen hat, der sehe!” Denn leider gibt es noch viele, die Ohren haben, aber den geistigen Wind, der durch die ganze Schöpfung geht, nicht hören, und die Augen haben und nichts bemerken von dem Lichtstrahl aus Meinem ewigen Geisterreich, welcher anfängt, nach und nach alle Winkel eurer finsteren Erde zu erleuchten, damit bei Meiner Ankunft als König des Lichts kein Schatten, keine Finsternis mehr vorhanden sei.
16. Viele gibt es noch, die, bloss weltlichen Genüssen und weltlichen Gütern nachjagend, keine geistige Welt, kein höheres geistiges Prinzip, keinen Gott als Schöpfer anerkennen wollen. Sie sind wie die Disteln und Dornen. Entfernt euch von ihnen! Ihre Stacheln lassen es euch wahrnehmen, dass ihr euch solchen Scheinphilosophen und Gelehrten nur mit Vorsicht nähern dürft. Sie werden, wie es geschrieben steht, ins Feuer geworfen, ins Feuer der Drangsal und Leiden. Dann erst, nach langem Kampf geläutert, werden sie an dem geistigen Reich teilnehmen können, das sie vorher so fest hinweggeleugnet haben.
17. Ihnen gelten die Naturereignisse und Epidemien, welche sie in Massen hinwegraffen. Andere werden durch den Verlust geliebter Personen daran gemahnt, dass es noch eine andere als nur diese natürlichmaterielle Welt gibt. Ihr Erwachen wird traurig sein, – und doch muss Ich sie erwecken, weil Ich nicht ein Atom, viel weniger eine Menschenseele, die Ich einst von innen wie aussen nach Meinem Ebenbilde geschaffen habe, verlieren möchte.
18. Lernt auch ihr zu hören, aber mit geistigen Ohren, was Ich euch sage, was die Ereignisse der Welt euch sagen, und was die ganze Natur euch zuruft: ,Es ist ein Gott, und dieser ist ein Gott der Liebe!`
19. Unbekümmert um den Boden sät Er Seinen Samen aus, es mag die Heerstrasse oder steiniger Boden oder auch zwischen Dornen und Disteln sein. Frei ist der Mensch, und der Same kann daher je nach der Individualität des einzelnen wirken; aber am Ende wird doch der Zweck erfüllt werden, den Ich als Sämann im Auge hatte.
20. Es wird trotz des verschiedenen Ackerbodens am Ende doch eine reichliche Ernte kommen, die Ewigkeit sichert Mir den Erfolg. Mein Wort, nachdem es alle Phasen durchlaufen hat, indem es von den einen mit Füssen getreten und von den andern mit freudigem Herzen begrüsst wurde, muss doch das gleiche Resultat hervorbringen; denn Mein Wort – der Same – ist göttliches Wort, und deswegen kann und muss es den Boden, worauf es fällt, verbessern und vergeistigen, wenn auch nicht auf dieser Erde, so doch gewiss jenseits.
21. Mein Streben und der Zweck dieser Mitteilung ist ja nur, den Menschen diesen Weg zu verkürzen und ihnen das Vorwärtsschreiten zu erleichtern. Daher der wiederholte Mahnruf in diesem Kapitel: “Wer Ohren hat zu hören, der höre!”
22. Versteht und fasst es wohl und handelt danach, und ihr werdet es an euch selbst verspüren, ob der Same auf guten oder steinigen Boden gefallen ist! Amen!
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