K41... Josephs Voraussage vom Kindermord & Seereise nach Ägypten ❤️ Kindheit und Jugend Jesu... Das Jakobus Evangelium

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Kapitel 41... Josephs Voraussage vom Kindermord & Seereise nach Ägypten

Kindheit & Jugend Jesu - Jakobus Evangelium

Des Cyrenius Grimm über Herodes und Josephs Segen als Fährlohn an die Schiffer und an Cyrenius

1. Darauf sprach Joseph zum Cyrenius: „Edler Freund, gut und edel ist dein Vorsatz; aber du wirst ihn kaum auszuführen imstande sein!

2. Denn siehe, noch in dieser Nacht werden Briefe zu dir gelangen vom Herodes aus, in denen du aufgefordert wirst, alle Kindlein männlichen Geschlechtes von ein bis zwei Jahren längs dem Meeresufer aufzufangen und nach Bethlehem zu schicken, damit sie Herodes dort töten wird!

3. Du kannst dich aber dem Herodes wohl widersetzen; aber dein armer Bruder muss leider zu diesem bösen Spiele eine politisch gute Miene machen, um sich nicht dem Bisse dieser giftigsten aller Schlangen auszusetzen.

4. Glaube mir, während ich nun bei dir bin, wird in Bethlehem gemordet, und hundert Mütter zerreissen in Verzweiflung ihre Kleider ob dem grausamsten Verluste ihrer Kinder!

5. Und das geschieht alles dieses einen Kindes wegen, von dem die drei Weisen Persiens geistig aussagten, dass Es ein König der Juden sein wird!

6. Herodes aber verstand darunter einen Weltkönig, darum will er ihn töten, indem er selbst die Herrschaft Judäas erblich auf sich bringen will und fürchtet, dieser möchte sie ihm einst entreissen, – während dies Kind doch nur in die Welt kam, das Menschengeschlecht zu erlösen vom ewigen Tode!“ –

7. Als der Cyrenius solches vernommen hatte, da sprang er auf vor Grimm gegen den Herodes und sprach zu Joseph:

8. „Höre mich an, du Mann Gottes! Dieses Scheusal solle mich nicht zu seinem Werkzeuge dingen! – Heute noch werde ich mit dir abreisen, und in meinem eigenen dreissigruderigen Schiffe wirst du ein gutes Nachtlager finden!

9. Meinen vertrautesten und bei allen Göttern geschwornen Amtsgehilfen aber werde ich schon die Weisung geben, was sie mit allen Boten zu tun haben, die da mit an mich gerichteten Depeschen hier anlangen.

10. Siehe, nach unseren geheimen Gesetzen müssen sie so lange in Gewahrsam gehalten werden, bis ich wieder hierher komme!

11. Die Briefe aber werden ihnen abgenommen und müssen mir ohne Wissen der Herodesboten nachgesandt werden, auf dass ich daraus ersehe, wessen Inhaltes sie sind.

12. Ich aber weiss nun schon, wes Inhaltes die Briefe sicher sein werden, und weiss auch, wie lange ich ausbleiben werde; sollten Nachboten kommen, so wird auch sie der Wartturm aufnehmen auf so lange, bis ich wiederkomme!

13. Und so lasse du nun deine Familie reisefertig machen, und wir wollen sogleich mein sicheres Schiff besteigen!“

14. Der Joseph aber ward nun damit zufrieden, und in einer Stunde befanden sich alle ganz wohl untergebracht im Schiffe; selbst die Lasttiere Josephs wurden wohl untergebracht. Ein Nordwind blies, und die Fahrt ging wohl vonstatten.

15. Sieben Tage dauerte die Fahrt, und alle Matrosen und Schiffsleute beteuerten, dass sie so ganz ohne den allergeringsten Anstand noch nie dieses Gewässer durchrudert hätten, als diesmal, –

16. was sie aber für diese Zeit um so mehr für wunderbar hielten, indem – wie sie ihres Glaubens sagten – der Neptun in dieser Zeit gar heikel sei mit seinem Elemente, da er seine Schöpfungen im Grunde des Meeres ordne und mit seiner Dienerschaft Rat halte!

17. Der Cyrenius aber sagte zu den sich wundernden Schiffsleuten: „Höret, es gibt eine zweifache Dummheit: die eine ist frei, die andere geboten!

18. Wäret ihr in der freien, da wäre euch zu helfen; aber ihr seid in der gebotenen, welche sanktioniert ist, und da ist euch nicht zu helfen, –

19. und so möget ihr ja dabei bleiben, als habe Neptunus seinen Dreizack verloren und habe sich nun nicht getraut, mit seiner schuppigen Hand uns zu züchtigen für unsern Frevel, den wir an ihm begangen haben!“

20. Der Joseph aber sprach zum Cyrenius, fragend: „Ist es nicht üblich, dass man den Schiffsleuten einen Lohn verabreicht? Sage es mir, und ich will es tun, wie sich's gebührt, damit sie uns nichts Übles nachreden sollen!“

21. Cyrenius aber sagte: „Lasse das gut sein; denn siehe, diese sind unter meinem Gebote und haben ihren Dienstsold, – daher hast du dich um Weiteres nicht zu kümmern!“

22. Joseph aber erwiderte: „Das ist sicher und wahr, – aber sie sind doch auch Menschen wie wir; daher sollen wir ihnen auch als Menschen entgegenkommen!

23. Ist ihre Dummheit eine gebotene, so sollen sie ihre Haut dem Gebote weihen, aber ihren Geist solle meine Gabe ihnen frei machen!

24. Lasse sie daher hierher kommen, auf dass ich sie segne und sie in ihren Herzen möchten zu gewahren anfangen, dass auch für sie die Sonne der Gnade und Erlösung aufgegangen ist!“

25. Hier berief der Cyrenius die Schiffsleute zusammen, und Joseph sprach über sie folgende Worte:

26. „Höret mich an, ihr getreuen Diener Roms und dieses eures Herrn! – Treu und fleissig habt ihr das Schiff geleitet; ein guter Lohn solle von mir, dem diese Fahrt galt, euch dargereichet werden!

27. Aber ich bin arm und habe weder Gold noch Silber; aber ich habe die Gnade Gottes im reichen Masse, und das ist die Gnade jenes Gottes, den ihr den ,Unbekannten‘ nennet!

28. Diese Gnade möge euch der grosse Gott in eure Brust giessen, auf dass ihr lebendigen Geistes werdet!“

29. Auf diese Worte kam über alle ein endloses Wonnegefühl, und alle fingen an, den unbekannten Gott zu loben und zu preisen.

30. Und der Cyrenius erstaunte über diese Wirkung des Segens von Joseph und liess sich dann selbst segnen von Joseph.

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