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Das grösste Gebot ist die Liebe, aber sie haben keine Ahnung davon ❤️ Jesus erklärt Matthäus 22:34-40
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43. Predigt von Jesus… Das grösste Gebot
24. April 1872
Matthäus 22:34-40
Da aber die Pharisäer hörten, daß er den Sadduzäern das Maul gestopft hatte, versammelten sie sich. Und einer unter ihnen, ein Schriftgelehrter, versuchte ihn und sprach: “Meister, welches ist das vornehmste Gebot im Gesetz Jesus aber sprach zu ihm: “Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte. Dies ist das vornehmste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben als dich selbst. In diesen beiden Geboten hanget das ganze Gesetz und die Propheten.”
01. Über die Antwort, welche Ich dem Pharisäer auf seine Frage: “Welches ist das vornehmste Gebot?” gab, ist euch schon manches gesagt worden, und es wäre eigentlich nicht notwendig, hier über die beiden Liebesgebote: “Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst!” noch weiter etwas zu sagen. Allein da es hier als eine Sonntagspredigt besonders angeführt ist, wie die Pharisäer und Schriftgelehrten Mich versuchten, um einen Anklagepunkt gegen Mich zu finden – weil ihnen Mein Treiben und Meine Wahrheiten lästig waren -, so wollen wir diese zwei Gesetze einer näheren Betrachtung unterziehen. Ich werde euch sowohl die dortige Lage der Dinge, als auch ihre analoge geistige in jetziger Zeit etwas näher auseinandersetzen, damit ihr den Zusammenhang Meiner Worte und Taten in jener Zeit mit den jetzigen Ereignissen leichter in Einklang bringen könnt.
02. Seht also, in jenen Zeiten meines Erdenwandels war die Priesterkaste ebenso ehr und habsüchtig, wie sie es in allen späteren Zeiten gewesen ist, und wer ihre Macht schmälern oder gar vernichten wollte, war natürlich ein Feind der Kirche, weil er ein Feind der Priester war und das Volk von ihnen abwenden wollte, was sie dann besonders in bezug auf ihre Macht und am meisten an ihren Geldsäcken verspürt hätten. Sobald also ein Lehrer auftrat, wie Ich es tat, dem sie wegen seiner klaren Worte wenig Widerspruch entgegensetzen konnten, waren sie nur darauf bedacht, ihn als gefährlichen Aufwiegler gegen die bestehenden politischen Einrichtungen unter irgendeinem Vorwand der Obrigkeit zur Bestrafung zu überliefern, welches ihnen auch gelang, als die Zeit Meiner Mission auf Erden zu Ende ging. So oft sie es früher versuchten, wich Ich ihren gelegten Fallen persönlich und ihren verfänglichen Fragen durch wohlbedachte Antworten aus.
03. In diesem Kapitel findet ihr verschiedene Fragen, verschiedene Versuche, Mich mit der Obrigkeit zu verwickeln, damit sie ihren Zweck erreichen könnten, ohne daß es den Anschein hätte, als wären sie die Urheber Meiner Gefangennahme, weil sie das Volk fürchteten, das Mir anhing und nachfolgte. Daher solche Fragen, wie die wegen des Zinsgroschens und mehrere andere dieser Art. Auch die Frage eines Schriftgelehrten: “Welches ist das vornehmste Gebot?” war auf einen Fang abgesehen; denn dieser Fragende erwartete von Mir eine Antwort, aus welcher eine Mißachtung der bestehenden weltlichen Gesetze herausgefunden werden könnte, worauf die Diener und Knechte des Statthalters triftigen Grund gehabt hätten, Mich den Gerichten zu überliefern. Da Ich jedoch ihre Gedanken und Absichten im voraus wußte, hütete Ich Mich wohl, ihnen vor der Zeit Anlaß zu lügnerischen Beschuldigungen zu geben. Meine Antwort fiel so aus, wie sie schon in ihren Gesetzen lag, nur war Meine Deutung dieser Gesetze von ihrer Deutung verschieden, verschieden war auch die Anwendung dieser Gesetze, also die Art und Weise, wie Ich sie befolgt haben wollte.
04. In den mosaischen Gesetzen waren die beiden einzigen und wichtigsten Gesetze ebenfalls enthalten. Doch die Deutungen und Erklärungen der Priester und Schriftgelehrten machten sie dem Volk nur von der Seite zugänglich, von welcher für den geistigen Menschen wenig herausleuchtete und es ihm schwer wurde, seine richtige Stellung zu Mir und zu seinem Nächsten, sowie zur ganzen Schöpfung herauszufinden, ein Verhältnis, welches auch jetzt noch von wenigen in dem Sinne aufgefaßt wird, wie es dem Geiste nach sein sollte. Damals hielt sich das Volk an den Buchstaben, und jetzt, nach mehr als tausend Jahren, klebt es noch immer ängstlich an demselben wie eine Fliege an einer Leimrute, welche gerne frei sein möchte, der aber die nötige Kraft fehlt, sich selbst frei zu machen.
05. Wenngleich Ich dem Pharisäer diese zwei einzigen Gebote als die größten bezeichnete, so begriff er sie ebensowenig wie die Antwort auf Meine Frage: “Was haltet ihr von Christus?” Diese Antwort war einem Psalm Davids entnommen und zeigte ihnen in Fernsicht, daß Mir als Herrn der Schöpfung am Ende doch alles untertan und zu einem Fußschemel wird, auf dessen Fläche Meine Füße ruhen werden, d.h. worauf Meine Lehre als Gebäude aufgerichtet werden wird.
06. Was es heißt: “Gott über alles lieben”, begriffen damals und begreifen heute noch viele nicht; und was es heißt: “Seinen Nächsten lieben” – ein Ergänzungsgebot des ersten -, ist vielen Menschen ebensowenig klar.
07. Seht, “Gott über alles lieben” ist ein Wort, das leicht auszusprechen, aber nicht so leicht verstanden und noch schwieriger auszuführen ist! Da muß Ich wieder zuerst fragen: “Warum sollen denn die Menschen Gott über alles lieben?” – Diese Frage muß zuerst beantwortet werden, ehe über Liebe und das Maß derselben gesprochen werden kann.
08. Nun, wenn ihr diese Frage mit kühlem Verstand betrachtet, so geht aus dieser Betrachtung eine andere Frage hervor, nämlich die: “Warum soll ich denn Gott lieben?” Hier ist nun in Betracht zu ziehen, daß der kalt urteilende Mensch so antworten wird: “Wenn ich so recht nachdenke, finde ich keinen Grund, einen Gott zu lieben, erstens, weil ich etwas Unsichtbares nicht lieben kann, und zweitens, weil ich dem Gott, der mich erschuf, nicht zum Dank verpflichtet bin. Als Er mich erschuf, hat Er mich nicht gefragt, ob es mir recht ist oder nicht! Er hat dabei nur sein Vergnügen des Erschaffens im Auge gehabt, aber nicht danach gefragt, ob ich als erschaffenes Wesen dann mit meinem Zustand und meiner Stellung, die Er mir unter den andern Wesen angewiesen hat, wirklich zufrieden bin, und ob ich mich glücklich fühle.”
09. Aus diesen Schlüssen ginge hervor, daß von seiten des Menschen gar keine Verpflichtung vorläge, seinen Schöpfer zu lieben, selbst wenn Er ihn auch in die glücklichsten Verhältnisse gestellt hätte, um so weniger aber, wenn in Betracht gezogen wird, mit welchen Drangsalen, Leiden und Mißhelligkeiten der Mensch von Geburt an bis zum Tode kämpfen muß. Deswegen sollten die Menschen Gott lieben, und dazu noch über alles? Das wäre doch etwas zuviel verlangt! So manche Menschen möchten zu ihrem Schöpfer sagen: “Wenn Du mich nicht als Mensch erschaffen hättest, könntest Du noch eher Anspruch auf meine Liebe erheben; aber unter diesen traurigen Lebensverhältnissen, gehört eine zu große Dosis Einfalt dazu, Den zu lieben, der mich im Materiellen in mancher Hinsicht unter das Tier gestellt hat, und der mir nur die Fähigkeit verlieh, meine Lage so recht beurteilen und beweinen zu können!”
10. Seht, Meine Kinder, so urteilt, und nicht mit Unrecht, der Verstandesmensch, dem die kalte Wirklichkeit – d.h. das, was er vor sich sieht, mit Händen greifen und mit seinen Sinnen wahrnehmen kann die ganze Welt ausmacht. Eine solche Denkungsweise war schon seit Entstehung des Menschen immer bei einzelnen die Basis ihrer Handlungen, und in jetziger Zeit predigen solches eure gelehrten Materialisten ohne Scheu und finden ein großes Publikum, welches ihren Ansichten ganz beistimmt und ihnen Beifall klatscht.
11. Wenn Ich also das Gebot: “Du sollst Gott über alles lieben!” in dieser Predigt wieder berühre, so geschieht es deswegen, um dem größten Teil der Menschen ihre falschen Ansichten von Mir und der Welt nebst den damit zusammenhängenden Fehlschlüssen – vor Augen zu halten, und um derer willen, die noch für etwas anderes Sinn haben, als nur Verehrer der vergänglichen Materie zu sein, und welche fühlen, daß noch etwas Besseres und Tieferes sich in ihrem Innern bewegt und sie zu geistigem Leben antreibt.
12. Wenn Ich ein Gebot gegeben habe, so muß doch ein Grund dazu vorhanden sein, warum das Gebot ausgeführt oder befolgt werden soll. So muß also auch ein Grund bestehen, warum Ich dieses Gesetz der Liebe als das vornehmste und größte in Meiner Schöpfung bezeichnete, und warum es zu deren Fortbestand, Zusammenhang und Vervollkommnung eingesetzt wurde.
13. Nun seht, bei jedem Gesetz kann leicht beurteilt werden, was der Beweggrund war, das Gesetz so und nicht anders zu geben, und ob das Gesetz aus Liebe, also zum Besten anderer, oder nur aus Eigennutz für den Gesetzgeber selbst gegeben wurde.
14. Wenn nun Ich als Schöpfer Meinen geschaffenen, Mir gleichenden Wesen als erstes Gesetz die Liebe vorschreibe, die sie gegen ihren Erschaffer haben sollen, so ist doch klar, daß man den Grund oder das Warum dieses Gesetzes auch in Meinen Anordnungen erkennen muß, und begreift, daß überall – es mag geschehen, was will – Liebe zugrunde liegt.
15. Was ist denn eigentlich ,Liebe`?
16. Seht, auch diesen Begriff müssen wir erklären, um dessen Größe besser beurteilen zu können!
17. Liebe ist nichts anderes als eine gewisse Zuneigung zu einem belebten oder unbelebten Gegenstand. Diese Zuneigung bedingt die Erhaltung dieses Gegenstandes in dem Maße, in dem er eben unsere Liebe in Anspruch nimmt. Unter lebenden Wesen ist Liebe eine Zuneigung oder ein Hingezogenwerden zu anderen Wesen, die wegen ihrer Eigenschaften mit ihren Gefühlen harmonieren. Beim Menschen kommt hinzu, daß der, der Liebe gibt, auch wieder Liebe empfängt. Der Liebende möchte mit dein geliebten Wesen im Austausch seiner Gesinnung und Gefühle bleiben und, Liebe wieder von ihm zurückerhaltend, sich gleichsam mit ihm vereinen und ein geistiges Ganzes ausmachen. Die Liebe, welche keinen andern Zweck hat, als den Geliebten so glücklich wie möglich zu sehen, ist ferner die Eigenschaft, welche uns fähig macht, dem Geliebten alles zu geben und für uns nichts zu behalten als nur das Bewußtsein, ihn so glücklich gemacht zu haben, wie es unsere Kräfte erlaubten.
18. Nun, wenn der Mensch diese Liebe von seiten seines Gottes, Schöpfers und Herrn begriffen und erfaßt hat, dann ist ihm auch das Gesetz der Liebe leicht verständlich, welches ihm gebietet, dem Gott, der alles hergegeben hat, um Seine Geschöpfe glücklich, ja ewig selig zu machen, auch aus ganzer Seele und mit aller ihm möglichen Kraft zu lieben.
19. Wie beweist aber Gott dem Menschen diese Liebe, die Er für ihn geopfert hat, um seine menschliche Liebe so anzuregen, daß sie über alles Irdische, Sichtbare und Unsichtbare hinaus den Schöpfer des großen Universums über alles lieben lernt?
20. Seht, hier gibt es zwei Wege, die dem Menschen die Liebe seines Schöpfers beweisen und klar machen können: die geistige, unsichtbare, in ihm wohnende Welt, und die materielle, sichtbare, ihn umgebende Welt. Beide Wege, obwohl verschieden in ihrer Ausdrucksweise, führen zum gleichen Ziel, d.h.: den Schöpfer als liebenden Herrn und Vater zu erkennen.
21. Betrachten wir zunächst den ersten Weg.
22. In früheren Zeiten, als man die Natur weniger kannte, wurden durch die Gelehrten so manche Anfänge des Unendlichen im Großen wie im Kleinen aufgedeckt. In jener Zeit war es der innere Mensch, der die begeisterten Gesetzgeber, wie Moses und die Propheten und Seher beschäftigte. Sie machten den Menschen auf sein Inneres aufmerksam und stellten das als Gebot hin, was eigentlich aus freiem Antrieb geschehen sollte.
23. Damals stand dieses Gesetz der Gottesliebe als Gesetz, nicht aber als Liebesgebot vor dem Menschen. Deswegen fragte auch der Pharisäer, welches das vornehmste Gebot sei, weil er dieses Gebot nicht für so wichtig hielt und vielleicht glaubte, von Mir eine Antwort zu bekommen, welche auf ein bürgerliches Gesetz hindeutete. Denn Liebe, wie Ich sie gebot, war diesem Pharisäer und auch vielen anderen Menschen in jenen Zeiten fremd, wie auch jetzt noch die Liebe, wenn sie etwas anderes bedeutet als nur Liebe für sich, Millionen Lebender trotz aller Aufklärung ein unbekanntes Ding ist.
24. Um dieses Gesetz Meiner großen Schöpfung zur Geltung zu bringen, stieg Ich selbst auf eure dunkle Erde hernieder und zeigte euch durch Wort und Tat, was Liebe zu Gott und was Liebe zum Nächsten ist. So brachte Ich den Menschen aus seiner materiellen Richtung und erhob ihn zu einem geistigen Geschöpf, das zwar die Wurzel, seine Füße auf Erden, im Materiellen, jedoch seinen Kopf oder die geistige Blume in Regionen emporhebt, welche mit der Materie nichts zu tun haben.
25. So wie Ich Meinen Mitlebenden die Gottesliebe erklärte, so zeigte Ich ihnen auch in vielen Gleichnissen, Worten und Taten, was eigentlich Nächstenliebe ist, wie sie verstanden und ausgeübt werden soll, zeigte ihnen wie das zweite Gebot, das der Nächstenliebe, nur dann erfüllt werden kann, wenn man das erste ganz im geistigen Sinne aufgefaßt hat, und wie umgekehrt die Gottesliebe nur dann echt und rein ist, wenn sie am Nächsten und an der ganzen, den Menschen umgebenden Welt als Bruderliebe ihren Ausdruck findet.
26. Der zweite Weg, die Liebe Gottes durch die Natur zu beweisen und in ihr Gottes Sprache auf jedem Schritt zu gewahren, war späteren Jahrhunderten vorbehalten, obwohl auch schon in jenen Zeiten Meines Erdenwandels und noch früher die Priesterkasten mit den Geheimnissen der Natur vertraut waren, so gut, wie es jetzt nur wenige sind. Lange blieb diese Stimme, durch welche Ich den Menschen von Meiner allumfassenden Liebe tausend und abertausend Beweise geben wollte, unbemerkt. Auch jetzt noch ist es nur einzelnen vorbehalten, diese Stimme bei ihren Forschungen zu vernehmen. Leider kennen die meisten im Gebiet der Naturwissenschaft Herumwühlenden nur die Materie und ihre von Mir ihr aufgedrungenen Gesetze, statt den leisen Ruf der Liebe zu vernehmen, der ihnen aus jedem Atom entgegenweht, weil eben in jedem Atom ein Liebeshauch Meines göttlichen Ichs verborgen liegt, der ebenfalls auf seine weitere Entwicklung nach den Liebesgesetzen wartet.
27. Es war für euch jetzt Lebenden das Fernrohr, das euch die weiten Räume über euch erschloß; es war das Mikroskop, welches euch die Wunder des Kleinsten enthüllte. Durch beide Instrumente könnt ihr die Unendlichkeit und den Unendlichen selbst wohl ahnen, aber nicht begreifen.
28. Beide Wissenschaften, Astronomie und Naturwissenschaft, sind dem Menschen gegeben, um seinen Stolz zu dämpfen, seinen Dünkel zu beseitigen und ihn doch als Geist hoch über alle Räume zu erheben, weil sie dem Endlichen die Fähigkeit gaben, das Unendliche zu erfassen und zu ahnen.
29. Beide Wissenschaften sollen zur Gottesliebe, die Gottesliebe zur Menschenwürde und die Menschenwürde zur Nächstenliebe führen, die sodann wieder zu Dem zurückführt, der alles so geordnet hat, daß jeder Funken Liebe seinen Kreislauf vollenden kann, indem er, von Mir als Gott ausgegangen, zu Mir wieder zurückkehrt.
30. So soll denn die Gottesliebe sich von selbst in den Herzen der Menschen bilden und ihren Ausdruck in der Nächstenliebe finden, indem diese auf die erstere gegründet den Kreislauf beschleunigt und sich so beide Gesetze, aus denen alles hervorgegangen ist, und zu denen alles zurückzukehren sucht, als die höchsten, aber auch die einzigen bewahrheiten. So sind diese Gesetze die vornehmsten; denn sie sind auf Liebe, auf die Hinneigung von Gleichem zu Gleichem gebaut und können nur Harmonie, d.h. Ruhe, Glückseligkeit und Wonne bereiten.
31. Wenn auch der Mensch auf seiner Lebensbahn so manche Kämpfe und bittere Leiden zu ertragen hat, sieht doch der geistige Seelenmensch darin nicht die Folge materieller oder sozialer Verhältnisse, sondern er sieht in ihnen die Schulung zu einem höheren Leben. Es müssen zuerst die Versuchungen der materiellen Welt überwunden sein, ehe die geistige in ihrer ganzen Wichtigkeit erfaßt und verstanden werden kann. So sind ihm, dem Sohn eines Gottes, Kämpfe und Leiden nur ein Ansporn zum Vorwärtsschreiten, nicht aber ein Grund zur Enttäuschung; so fühlt er sich im Kampf mit der materiellen Welt erhaben und als geistiges Kind eines ihn ewig liebenden Vaters stark genug, sie zu besiegen, wie Ich zur größeren Bekräftigung euch als Jesus ein glänzendes Beispiel gegeben habe.
32. In diesem Bewußtsein begreift der Mensch, warum er Gott über alles – d.h. weit über jede andere Neigung hinaus – lieben, die Liebe zu Gott somit als Höchstes achten und nur ihr genügen soll, und warum er seinen Nächsten, ebenfalls ein aus Gottes Hand hervorgegangenes geistiges Wesen, ebenso wie sich selbst lieben, d.h. ihn so achten soll, wie er selbst, als Gottes Ebenbild, angesehen und geachtet sein will.
33. So sollt ihr Mich als Gott lieben, und diese Liebe an dem Nächsten beweisen, damit ihr die wahren Abkömmlinge dessen seid, der allem so viele Wunder eingehaucht hat. Dann wird euch klar werden, daß eine Welt nur dann bestehen kann, wenn Liebe ihr Grundwesen, Liebe ihr Bestehungs und Vervollkommnungstrieb ist.
34. Das ist es, was Meine beiden Gesetze euch predigen, was sie euch von der Wiege bis zum Grabe in tausend Formen und Verhältnissen sagen und weit über dieses Erdenleben hinaus immer wiederholen werden, daß ohne Liebe kein Vater sein kann, aber ohne Liebe auch keine Kinder bestehen können. Amen.
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