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Zeichenwirken von Jesus... Verwandlung einer Gegend ❤️ Das Grosse Johannes Evangelium durch Jakob Lorber
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DAS GROSSE EVANGELIUM JOHANNES Band 5, aus Kapitel 216 und 217
Zeichenwirken von Jesus… Die Verwandlung einer Gegend
DAS GROSSE EVANGELIUM JOHANNES Band 5, aus Kapitel 216 und 217
Von Jesus Christus geoffenbart durch das Innere Wort
an Jakob Lorber
Der Herr spricht:
216,8. Sage Ich: „Lehre ist besser denn Zeichen; denn die Zeichen zwingen, die Lehre aber führt und erweckt die zu erlangende Kraft in sich selbst, und es ist dann das erst des Menschen wahrstes und völligstes Eigentum, was er sich selbst durch die eigene Tätigkeit erworben hat. Aber natürlich bei Menschen, wie ihr es seid, die sich schon lange über alle Glaubenszwangssachen und deren gemessene Schranken hinausgesetzt haben, haben selbst die grossartigsten Zeichen keine zwingende Kraft mehr, weil sie für Beobachter wie ihr so lange keine Zwangskraft bekommen, als sie nicht von eurer Lebenstheorie in Bezug auf das ,Wie‘ als klar einleuchtend und wohl ersichtlich aufgenommen worden sind. Und so kann ich dir auch schon ohne Schaden für dein und deiner Nachbarn Gemüt ein Pröbchen aufführen.
216,9. Aber Meine Zeichen, die Ich zur Bestätigung der Wahrheit Meiner neuen Lehre wirke, sollen stets so gestellt sein, dass sie den Menschen nebst dem grossen moralischen Nutzen auch den physischen abwerfen, und so glaube Ich für euch und gleichsam in euch, dass es euch für die Folge von grossem Nutzen wäre, so ihr euch als nun Meine sehr geachteten, neuen Jünger nicht so ganz und gar in einer allermagersten Wüste befändet, sondern so diese Gegend sogleich in eine sehr fruchtbare umgewandelt würde. – Bist du und seid auch ihr alle damit einverstanden?“
216,10. Sagt Epiphan: „O Meister, so dir das möglich sein sollte, da würdest du wahrlich ein höchst wohlverdienstliches Zeichen gewirkt haben! Aber wahrlich, so dir das möglich sein sollte, dann wärest du ja doch offenbar mehr denn alle die grössten Weisen und jüdischen Propheten der Welt, ja dann wärest du schon so ganz eigentlich im Ernste ein Gott, und deine neue Lehre müsste die vollste Wahrheit sein! Denn sehe sich ein Mensch einmal diese wahre Dabuora (Pech- und Naphthawüste) an! Nichts als nackte Felsen, bis zu den Wolken hinaufreichend; nur der Fuss dieses echten Pechberges ist mit spärlichem Gestrüpp hie und da bewachsen. Nur wenige Quellen sprudeln aus seinem Innern an das Tageslicht hervor, und dort unter den schroffsten Felsabhängen vegetiert ein magerer Zedernwald als ein wahres Heiligtum dieses Pechgebirges; alles sonstige weit und breit ist nackt und kahl wie die Oberfläche des Wassers!
216,11. Nun, das soll jetzt durch dein Willensmachtwort in eine fruchtbare Gegend der Erde verwandelt werden?! Es ist so etwas zum voraus wohl ein wenig schwer zu glauben; aber du hast es in der Einleitung deiner Lehre gesagt, die, obschon eines sehr rätselhaften Klanges, dennoch in Rücksicht dessen wahr sein muss, weil du ein Mann bist, der erstens zu rein denkt, um sich mit Menschen, wie wir da sind, einen Scherz zu machen, und der zweitens schon so manches ausserordentliche Zeichen hier geleistet hat. Ich ersuche dich darum, wenn es dich im Ernste sonst nichts kostet als ein einziges Willenswort!“
217,1. Sage Ich: „So habe denn acht, und Ich sage dir weiter nichts als: Ich will es also! – Und nun betrachte du, Mein sehr lieber Epiphan, diese Gegend, und sage es Mir, wie sie dir gefällt!“
217,2. Epiphan mit Aziona und Hiram und alle die hier Anwesenden schlagen sich auf die Brust und werden ganz stumm vor Verwunderung, und Epiphan betrachtet mit grossen Augen bald die nun sehr herrliche Gegend – das Gebirge voll Wald und die Ufergegend, die doch ein Flächenmass von nahe tausend Morgen hatte und mit sonst nichts als nur mit spärlichem Gras zur Weide für wenige Ziegen und Schafe bewachsen war und nun in der fruchtreichsten Üppigkeit dalag – und bald wieder Mich mit forschendem Blicke.
217,3. Nach einer geraumen Weile des Staunens öffnet er erst wieder den Mund und sagt (Epiphan): „Ja, um so etwas in einem Moment bewerkstelligen zu können, muss man schon nahe mehr denn ein Gott sein! Denn ein Gott, wie ich deren aus den verschiedenen Gotteslehren der Ägypter, Griechen, Römer, Juden und sogar Perser und Indier kenne, lässt sich Zeit und wirkt seine Tageswunder ganz gemach und scheint sich dazu einer Menge grossartiger Mittel und Apparate zu bedienen. Da muss eine Sonne sein, ein Mond, mehrere Planeten, eine zahllose Menge anderer Sterne. Diese helfen ihm unter gewissen Umständen, Stellungen und Verhältnissen die Wunder auf dieser Erde verrichten, – wo aber ausser einem Blitze aus den Wolken alles so hübsch zeitlässig vor sich geht.
217,4. Du aber hast hier in einem Augenblick etwas bewirkt, wozu sich ein Gott, wie ich mehrere aus den Büchern und Schriften kenne, sicher selbst mit allem Mitfleisse von Menschen noch ein paar Hunderte von langweiligen Jahren Zeit gelassen hätte. Daraus ziehe ich den untrüglichen Schluss, dass du offenbar mehr Gott sein musst denn alle andern Götter, von denen ich vieles gehört und gelesen habe! Herr und Meister aller Meister der Erde! Wie, wie – und noch einmal – wie ist Dir das möglich? Und sollte das mit der Zeit sogar auch unsereinem möglich sein, so man sich ganz in Deine neue Lehre hineingelebt hat?“
217,5. Sage Ich: „Ja, Mein lieber Freund Epiphan, ansonst hätte Ich es dir nicht gesagt! Wie aber das möglich ist, habe Ich dir schon ehedem gesagt und auch sogar klar gezeigt, – und sage dir aber auch noch das dazu, dass Meine rechten Jünger mit der Zeit auf dieser Erde noch Grösseres tun und wirken werden, als Ich nun getan und gewirkt habe. Aber natürlich soll es dann bei allen Meinen rechten Jüngern stets dabei bleiben, zu erkennen und zu wissen, dass sie solches alles nur dann werden zu wirken imstande sein, wenn sie im Geiste mit Meinem Geiste vollends eins sein werden und so bei jeder Gelegenheit in ihrem Geiste mit Meinem Geiste sich beraten werden, ob solches auch zur Erreichung irgendeines guten Zweckes notwendig sein werde. Denn so jemand, auch noch so genau in Meiner Lehre lebend, sich, von irgend jemand Mächtigem aufgefordert, selbst zu seiner Leibeslebensrettung veranlasst fühlte, ein Zeichen zur Bestätigung seiner höchsten Sendung wirken zu sollen, und Ich würde ihm im Geiste sagen: ,Tue es nicht; denn es ist nun nicht Mein Wille!‘, so wolle dann auch der Jünger gleich also, wie Ich es will; möchte er sich aber trotzdem anschicken, ein Zeichen zu wirken, so wird er es nicht vermögen, dieweil Mein Wille nicht eins war mit dem seinen.
217,6. Nur mit Mir, das heisst im steten Vereine mit Meinem Geiste und Willen, werdet ihr alles zu bewirken imstande sein, ohne den aber nichts; denn der Herr bin Ich und werde es ewig bleiben. Und siehe, das gehört auch zu Meiner Lehre! – Hast du Mich verstanden?“
217,7. Sagt Epiphan: „Jawohl, Herr und Meister aller Meister! Aber ich finde da etwas, das sich nach meiner Beurteilung mit der eigentlichen vollsten Freiheit des Menschengeistes nicht so recht einen will. Denn so ich zum Beispiel nur dann ein Zeichen wirken kann, so Du solches zu bewirken mitwillst, dann ist mein Wille ja ein von dem Deinen ewig abhängiger, gebundener und somit nicht freier.“
217,8. Sage Ich: „Oh, da bist du sehr in der Irre! Gerade das Gegenteil! Je enger ein Menschengeist mit Meinem Geiste in Verbindung steht, desto freier ist er im Geiste und Willen, da Ich Selbst die allerhöchste und unbegrenzteste Freiheit und Macht in Mir berge. Nur der wird sich selbst in seiner Freiheit insoweit beschränken, inwieweit er sich mit Mir nicht einet; der aber ganz eins sein wird mit Mir, der wird auch alles das vermögen, was Ich vermag. Denn ausser Mir gibt es ja nirgends eine unbeschränkte Macht und ein unbeschränktes Wirkungsvermögen.
217,9. Die vollste Vereinigung mit Mir aber benimmt niemandem irgend auch nur ein Atom von seiner Selbständigkeit. Welch grösseren und seligeren Lebensvorteil aber kannst du dir wohl denken als den, mit Mir, das heisst, mit Meinem Geiste, gleich Mir allmachtsvoll tatkräftig und dabei doch vollkommenst selbständig zu sein?! – Sage es Mir nun, wie dir diese Sache gefällt!“
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