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TE Wecker am 28.09.2022
Heute will der dänische Verteidigungsminister nach Brüssel reisen und mit NATO-Generalsekretär Stoltenberg über die Lecks in den beiden Gaspipelines Nordstream eins und zwei sprechen. Zwar herrscht immer noch keine Klarheit über die Ursache der Lecks, doch deutet immer mehr auf einen Sabotageakt hin.
Wie bereits gestern im Wecker berichtet, meldeten die Betreiber einen Druck Verlust in beiden Strängen der Nordstream eins Pipeline, bald darauf auch einen Druckverlust in Nordstream zwei.
Das dänische Militär veröffentlichte gestern auf Twitter Aufnahmen aus der Luft, auf denen ein gewaltiger Blasensteppich auf der Ostsee zu sehen ist. Einer davon hat einen Durchmesser in der Größe von rund 1 km.
Der schwedische Seismologe Björn Lund sagte, es gebe keinen Zweifel, dass es sich um Sprengungen handele. Die Daten zeigten eindeutig, dass die Explosion im Wasser und nicht im Gestein unter dem Meeresboden stattfanden.
Laut Spiegel ging bereits vor Wochen ein Warnhinweis des US Geheimdienstes CIA in Berlin ein. Die Vereinigten Staaten haben offenbar bereits im Sommer vor möglichen Anschlägen auf die Gaspipelines gewarnt.
Der polnische Ministerpräsident Morawiecki sprach bereits von einem Sabotageakt, wobei Details noch nicht bekannt seien.
Die EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hatte sich gestern Abend festgelegt und betont, die Lecks in den Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und 2 seien durch einen gezielten Angriff entstanden.
Sie drohte sogar, jede vorsätzliche Störung der aktiven europäischen Energieinfrastruktur sei inakzeptabel und werde zur stärkstmöglichen Reaktion führen.
Klar sind nur die dramatischen Folgen dieses Anschlages auf die Energieversorgung Deutschlands: Unabhängig von politischen Voraussetzungen fließt auf längere Zeit durch die wichtige Pipeline kein russisches Gas mehr nach Deutschland.
Dies beschädigt die energiehungrige Industrienation gravierend. Bisher gibt es keinen Ersatz, um solche hohen Gasmengen zu liefern, wie sie allein durch Nordstream eins kamen. Schon gleich gar nicht zu den günstigen Preisen.
Entscheidend sind aber für ein Industrieland verfügbare und preisgünstige Energie.
Erdgas sollte nicht zuletzt die notwendige Ausgleichsfunktion bei der Energiewende bilden, wenn Windräder mal wieder nichts liefern, weil Flaute ist.
Dies zeigt auch, wie verwundbar das System der Erdgaspipelines geworden ist, das mittlerweile quer durch Nord- und Ostsee verläuft.
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