Notes on François Couperin: Allemande (1716)

2 years ago
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L'Art de toucher le clavecin (1716/17)
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Anmerkungen zu François Couperin: Allemande (1716)
François Couperin schreibt in seinem Buch die Kunst das Clavecin zu spielen aus dem Jahre 1716: "Aber die Franzosen stürzen sich gern auf das Neue und zwar auf Kosten des Richtigen, das sie besser zu erfassen vermeinen als die anderen Nationen. Nach allem muss man sich darüber einig sein, dass die eigens für das Clavecin geschriebenen Stücke ihm stets besser anstehen werden als die anderen. Indessen gibt es in den leichtflüssigen Sonaten Stellen, die auf diesem Instrument ziemlich gut herauskommen. Das sind diejenigen, in denen der Diskant und der Bass immer in Bewegung sind, wie zum Beispiel in der nachfolgenden Allemande."
Und dann bringt Couperin ein hübsches, ziemlich bekanntes Stück: eine Allemande in d-moll, auf d ohne Vorzeichen und dokumentiert oder zeigt genau das, was er hier beschrieben hat, was er auch als besonders gute Musik erachtet, dass Bewegung vorhanden ist. Und er hat es ganz schön gemacht: Wenn die eine Stimme kurzzeitig ein bisschen ruhiger wird dann wird die andere Stimme, die Gegenstimme erst recht zum Motor. Er hat extra diese Allemande als Beispiel hier so angefügt und daher dieser Kommentar. Und wenn man dann sich umschaut, was haben Komponisten davor und danach gemacht; der Gedanke den Couperin hier schriftlich äußert, war anderen Komponisten bekannt. Man war auch zuvor schon bemüht, vor allem in Suiten Sätzen, in Allemanden und Couranten, dass man eben diesen Motor, dieses Vorantreiben, diese Bewegung in den Stimmen, zumindest in den Außenstimmen, in der Melodie und Bassstimme hat. Und man kann das sehr schön auch zu anderen Komponisten zurückverfolgen. Ein besonders wichtiger Meister hat das natürlich auch aufgegriffen und dann in Form von Inventionen und Sinfonien - ja - fast schon auf die Spitze getrieben. Okay.
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Notes on François Couperin: Allemande (1716)
François Couperin writes in his 1716 book The Art of Playing the Clavecin: "But the French like to rush into the new at the expense of the correct, which they think they can grasp better than the other nations. After all, one must agree that the pieces written especially for the clavecin will always suit it better than the others. However, there are passages in the lightly flowing sonatas that come out quite well on this instrument. These are the ones in which the treble and bass are always in motion, such as in the Allemande that follows."
And then Couperin brings a pretty, pretty well-known piece: an Allemande in D minor, on D without accidentals, documenting or showing exactly what he described here, what he also considered to be particularly good music, that there is movement. And he has done it quite beautifully: if one voice briefly becomes a little quieter then the other voice, the counter-voice becomes the motor all the more. He especially added this Allemande as an example here and therefore this comment. And if one then looks around, what did composers do before and after; the thought that Couperin expresses here in writing was known to other composers. They had already tried before, especially in suites, in allemandes and courantes, to have this motor, this propulsion, this movement in the voices, at least in the outer voices, in the melody and bass voice. And you can trace that very nicely back to other composers as well. One particularly important master, of course, also took this up and then in the form of inventions and symphonies - yes - almost took it to the extreme. Okay.

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